Balgaufzugsanlage
Eine historisch, aber innovativ arbeitende Balgaufzugsanlage
Bei unserer Balgaufzugsanlage handelt es sich um eine auf Ihr Projekt zugeschnittene elektromechanische Lösung, die mit einem Drehstrom-Getriebemotor Bälge calcantenähnlich bedient. Dabei werden die Balgplatten mithilfe von Seilen hochgezogen und können durch ihr Eigengewicht herabsinken. Zwei Bälge sind in jedem Fall das Minimum, aber auch eine größere Anzahl an Bälgen stellt kein Problem dar. Es können als ausreichende Balganlage bspw. zwei Keilbälge sein, die beide über die Balgaufzugsanlage betätigt werden oder auch ein Magazinbalg, der von einem zu betätigendem Schöpfbalg seinen Wind erhält. Am günstigsten, aber nicht zwangsläufig nötig, ist es, bei Keilbälgen die Balgaufzugsanlage stirnseitig an den Bälgen zu positionieren, um ein direktes Angreifen der Seile an den Balgplatten zu gewährleisten.
Das System wurde das erste Mal in besonders schwerer Ausführung 2006 an vier massiven Eichekeilbälgen, mit den ungefähren Maße von je 1,2 x 2,4 Metern, erprobt und zur Reife gebracht. Der Balgaufgang lag bei ca. 50 cm. Um den Geräuschpegel bei diesen Größen- und Gewichtsverhältnissen so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, bei einer Installation im Kirchraum einen Geräuschdämmkasten mit einzuplanen. Wenn die Möglichkeit gegeben ist, die Balgaufzugsanlage in einem Nebenraum zu installieren, kann mitunter von diesen Dämmmaßnahmen abgesehen werden.
Der tatsächlich entstehende Geräuschpegel hängt von folgenden Faktoren ab:
● Balganzahl
● Balggröße
● Balgplattengewicht
● Balgaufgang
● Winddruck
● Stabilität der Stellagen
● Größe der Balgaufzugsanlage
● Geschwindigkeit des schnellsten Hebens der Balgplatte
● Verwendung und Anzahl spezieller Seile und Rollen
Um einen Teil der Geräusche (das Summen von Motor und Getriebe) zu beseitigen, hat die Verwendung von Seilen zum Aufziehen der Bälge den entscheidenden Vorteil, dass die Aufzugsanlage bspw. im Turm stehen kann und die Bälge, die sich im Kirchraum befinden, über Umlenkrollen mit der Balgaufzugsanlage verbunden sind. Die Geräusche, die auf diese Weise noch entstehen, dürften dann sogar exakt den ursprünglichen Geräuschen, die ein Kalkant damals wohl auch gemacht haben muss, entsprechen.
Ein „Notbalg“ als zusätzliches Windreservoir ist bei unserer Balgaufzugsanlage, bei gesundem Verhältnis zwischen Balgvolumen und Windbedarf, nicht nötig. Die Windstößigkeit selbst, die Balgplatten „sanft“ in den Wind zu legen, gilt es ja schon mit der Balgaufzugsanlage zu minimieren.
Einstellbar sind drei verschiedene Geschwindigkeiten, um neben Schwach- und Höchstlast auch noch eine einstellbare mittlere Geschwindigkeit zu ermöglichen. Die Praxis hat gezeigt, dass weitere Geschwindigkeiten prinzipiell nicht von entscheidender Bedeutung sind. Der Wechsel zwischen den Geschwindigkeiten erfolgt mit einer Beschleunigung bzw. Verzögerung durch den Frequenzumrichter.
Die Balgaufzugsanlage ist so konzipiert, dass der Wartungsaufwand so gering wie möglich gehalten wird. Die verwendeten, zur Motorsteuerung nötigen Frequenzumrichter haben bereits seit Jahren im In- und Ausland ihre Zuverlässigkeit bewiesen. Von großer qualitativer Bedeutung ist zudem die Wahl des richtigen Seiles und entsprechend zugehöriger Rollen.
Unsererseits ist es denkbar, für Sie die Balgaufzugsanlage nach Ihren angegebenen Daten und Maßen zu fertigen. Die Parametrierung des Frequenzumrichters kann allerdings in jedem Fall erst vor Ort, unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Windverbrauchs und der Anzahl der Bälge, vorgenommen werden.
Darüber hinaus können wir Ihnen auch eine Komplettlösung anbieten, die vom Aufnehmen relevanter Maße bis zur Parametrierung des Frequenzumrichters reicht.